Beizeiten Vorsorge treffen

Gerhard Zieseniß konfrontiert den Leser des 96 Seiten umfassenden Vorsorgeratgebers schon im Titel mit einer direkt und so unvermittelt gestellten Frage zur Vorsorge, dass man geradezu erschrickt. Denn wer kann schon die Frage guten Gewissens bejahen, wenn er gefragt wird, ob er „Alles geregelt“ hat, wie das hier geschieht.

Doch schon nach wenigen Zeilen, wenn man im Vorwort die Hintergründe für diese Frage erfahren hat, weiß man, dass diese Frage zu recht gestellt ist, an jeden von uns. Und man weiß auch, dass man sie im allgemeinen nicht mit einem überzeugenden Ja beantworten kann. Denn wer ist schon bereit, sich mit Fragen zu befassen, wenn es ihm gut geht, ob er für den Fall die „richtige“ Vorsorge getroffen hat, dass er schwer erkrankt oder Opfer eines Unglücksfalles wird oder ansonsten zu körperlichem oder intellektuellem Schaden kommt.

Solchen Fragen weicht man erfahrungsgemäß meist gern aus. Denn bei den diesbezüglichen Überlegungen beginnt das letztlich nur hypothetisch Angenommene gleichsam Gestalt anzunehmen und einen Grad an Realität zu erhalten, dass man sich zu ängstigen beginnt und daher den sich daraus ergebende Konsequenzen entgehen möchte.

Vorsorge rechtzeitig regeln

Wir lernen durch den Ratgeber, auch anhand von alltäglichen Beispielen, dass man im eigenen Interesse und im Interesse seiner Angehörigen den Gedanken auch an das letztlich Unvermeidliche, an Erkrankungen und Tod, nicht immer weiter aufschieben sollte, sondern dass man beizeiten Vorsorge treffen sollte für die Eventualitäten des Lebens. Und da geht es zunächst um ganz Banales, um ganz Alltägliches, das man kaum bedenkt, das aber beispielsweise für Hinterbliebene zur Crux werden kann.

Wenn sie gleichsam orientierungslos in vielen Angelegenheit sind, die im Falle eines Ablebens auf sie zukommen und die sie plötzlich – nicht selten unvorbereitet – regeln müssen. Oft fehlt ihnen dann die Übersicht und das Wissen zu vielen, weil es zuvor nicht einvernehmlich besprochen, bedacht oder geregelt worden war: die Versorgungsansprüche der Hinterbliebenen, die Ansprüche an die Beihilfe und Versorgungskasse, an Versicherungen und an andere Einrichtungen, die einem jetzt Hilfe und Leistungen schulden. Häufig fehlt auch die Kenntnis der Daten und Unterlagen, die man braucht, um Ansprüche belegen und geltend machen zu können.

Drei Formen für die Sicherung der Selbstbestimmung

Doch es sind nicht die mehr materiellen Fragen allein, die hier von Gewicht sind und die nach Antworten verlangen, wenn man sich deren Bedeutung gegenwärtig geworden ist. Es sind auch andere, scheinbar so einfache Fragen. Beispielsweise, ob man ein Testament haben sollte oder nicht, und, wenn man diese Frage bejaht, wie die Erbschaft zu regeln ist und welcher Form die Bekundung dieses Willens situationsadäquat ist. Genügt ein privatschriftliches Testament oder empfiehlt sich ein notarielles, oder ist ein gemeinschaftliches sinnvoll und geboten? Doch nicht allein diese mehr formalen Fragen drängen sich auf. Auch die Fragen der Erbschaftsfolge sind nicht außer Acht zulassen und sie werfen manches Problem auf, wie man weiß.

Das Testament ist nur eine Art der „Vorausverfügung“ von den anderen Vorausverfügungen, denen viel Aufmerksamkeit zukommen sollte: die Betreuungsverfügung, die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung, ist dementsprechend in dieser Broschüre viel und ausführlich die Rede. Und in der Tat: Sie alle erfordern genaue detaillierte Kenntnis der Regularien und der Verfahren, der Rechte und der Pflichten derer, die Vollmachten erteilen und derer, die sie zu befolgen und umzusetzen haben, vielfach im Widerstreit von Gefühlen und sachlich Gebotenem.

Vorsorge beispielhaft erläutert

Die Autoren setzen sich mit diesen Vorausverfügungen detailliert und verantwortungsbewusst auseinander, und geben zahlreiche Erläuterungen und Hinweise, was jeweils zu bedenken und abzuwägen ist, auch, bevor man Vorausverfügungen dieser Art trifft. Dabei lassen sie sich von dem Gedanken leiten, dass der Mensch das Grundrecht auf Selbstbestimmung hat, die sein Handeln bestimmen soll. Sie wissen aber auch, dass „jeder Mensch vorübergehend oder auf Dauer die Fähigkeit verlieren kann, den eigenen Willen zu äußern, Entscheidungen zu treffen und Geschäfte abzuschließen“ und dass dann nahe Familienangehörige autorisiert sein sollten, Regelungen zu treffen, wenn der Betroffene selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. Denn Zieseniß weiß auch aus eigener beruflicher Erfahrung, „für jemanden handeln kann nur der, der ausdrücklich dazu autorisiert ist, zum Beispiel durch eine Vollmacht oder Verfügung“.

Die Verfasser belassen es nicht bei allgemeinen Hinweisen oder Erörterungen des Sachverhaltes, nicht bei Belehrungen theoretischen Charakters. Sie bringen zahlreiche beeindruckende Beispiele in schwierigen Situationen, sie nennen die schwierigen Fragen, die für alle Beteiligten verbindlich niedergeschrieben und geregelt sein sollten und müssen.

Wichtige Unterlagen ordnen

Den mehr beispielhaft aufgeworfenen Fragen schließen sich ausführliche Betrachtungen an, die der Vorsorgevollmacht als der umfassendsten Vollmacht für Vorkehrungen gelten; weitere Ausführungen sind der Betreuungsvollmacht gewidmet, bevor man letztlich zu der Verfügung kommt, die, wie schon die Bezeichnung zeigt, dem Menschen als Patienten in den Grenzfällen seiner menschlichen Existenz gilt.

Den Ausführungen in der Sache selbst sind zahlreiche Mustervordrucke beigefügt, die man auch direkt ausfüllen und zu seinen Akten nehmen kann. Des Weiteren ist der Ratgeber so gestaltet, dass man verschiedenste persönliche Informationen strukturiert zusammentragen und notieren kann. So sind hier alle relevanten Daten für einen Notfall zweckgeleitet zusammengestellt.

Dieser Ratgeber ist somit ein zweckdienlicher und hilfreicher Leitfaden, der mit seinen zahlreichen Checklisten und Tipps systematisch hilft, alle wichtigen Unterlagen zu ordnen und die letzten Wünsche für Angehörige auffindbar aufzuschreiben. Auch rechtsgültige Muster der Verfügungen und Vollmachten sind in dieser Broschüre zahlreich versammelt. Kurz, dieser Vorsorgeratgeber ist ein unentbehrliches Kompendium.

Jetzt den aktuellen Ratgeber für nur 14,80 € bestellen.

Bestellen